Name |
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von Maurice, Jutta |
Scheller, Reinhold |
Titel | Zufallserfahrungen und Interessenstruktur. PrimÀrdaten einer Untersuchung zum Wahlverhalten von StudienanfÀngern. |
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Titel, englisch | Chance experiences and interest structure. Primary data on choice behavior of first-year students. |
Zitation | von Maurice, J., & Scheller, R. (2004). Zufallserfahrungen und Interessenstruktur. PrimĂ€rdaten einer Untersuchung zum Wahlverhalten von StudienanfĂ€ngern. (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Psychologisches Datenarchiv PsychData des Leibniz-Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.meja92zu09 |
Sprache der Variablendokumentation | Deutsch |
Verantwortlichkeit für die Datenerhebung | von Maurice, Jutta; Scheller, Reinhold |
Ende der Erhebung | 1992 |
Veröffentlichung des Datensatzes | 2004 |
Datensatz ID | meja92zu09 |
Studienbeschreibung | Vor dem Hintergrund der Verwendung des Zufallsbegriffs in der psychologischen und soziologischen Literatur erfolgt die Entwicklung eines Modells, das den Zufall in ein rationales KalkĂŒl einbettet. Dabei werden neun Arten von Zufallserfahrungen auf einer Zielebene (Alternative, Wissen, Emotion) und einer Quellenebene (Person, Ereignis, Information) unterschieden.
Am Beispiel der Studienfachwahl wird erörtert, welche Relevanz zufĂ€lligen Erfahrungen beizumessen ist und inwiefern diese mit Merkmalen der Interessenstruktur einer Person in Beziehung stehen. Eine in diesem Zusammenhang durchgefĂŒhrte Fragebogenerhebung an 217 StudienanfĂ€ngern zeigt, daĂ 61.3% der Befragten mindestens eine zufĂ€llige Erfahrung berichten. Insbesondere erhöhen Zufallserfahrungen die Anzahl an Studienalternativen. Zufallserfahrungen werden von diesen Personen im Durchschnitt als eher wichtig fĂŒr die Studienfachwahl eingestuft. Die Anzahl erinnerter Zufallserfahrungen sowie die EinschĂ€tzung ihrer Bedeutung korrelieren schwach negativ mit der Differenziertheit des Interessenprofils. Aus den Ergebnissen lĂ€Ăt sich ableiten, daĂ Zufallserfahrungen im Rahmen beruflicher Entwicklungsprozesse angemessen berĂŒcksichtigt werden sollten. Der PrimĂ€rdatensatz der Erhebung sowie einige abgeleitete Variablen werden bereitgestellt. |
Studienbeschreibung, englisch | In light of the use of the term chance in psychological and sociological literature, a model has been developed that embeds chance with rational considerations. Nine types of chance experiences at a target level (alternatives, knowledge, emotions) and a source level (person, event, information) are distinguished.
In the context of a college degree choice, the relevance of random past experiences and how these relate to features of a student's structure of interests is considered. A survey of 217 first-year college students showed that 61.3% of respondents reported at least one random experience. Chance experiences particularly increased the number of study alternatives. Chance experiences, on average, were rated as important in terms of the college degree choice students made. A weak, negative correlation was found between the number of remembered experiences and the differentiations within the interest profile. Based on these results it can be concluded that random past experiences should be considered in the context of professional aim and development. The primary data of the survey and some derived variables are provided. |
Hypothesen | - |
Keyphrase | role of chance events in selection of college major & structure of vocational interests, 217 college freshmen, questionnaire, primary data |
Förderung | - |
Güte | Der Allgemeine Interessen-Struktur-Test AIST von Bergmann und Eder (1992) kann nach den Angaben des Manuals und eigenen Analysen als objektiv, reliabel und valide beurteilt werden. Das Inventar der Wahlaspekte, das im Rahmen dieser Studie unter RĂŒckgriff auf Salomone und Slaney (1981) und Scott und Hatalla (1990) entwickelt wurde, und das Zufallsinventar, das zum Zwecke einer ersten Operationalisierung eines neu entwickelten Zufallsmodells generiert wurde, sind als reine Forschungsinstrumente zu betrachten, deren GĂŒtekriterien nicht nachgewiesen werden konnten. |
10000 |
Klassifikation, deutsch | Berufliche Interessen, berufliche Laufbahn und Berufsberatung |
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Klassifikation, englisch | Occupational Interests & Guidance |
Schlagwörter, deutsch | Zufall
Interessen Interessenfragebögen Spezialisierung (Schule und Hochschule) Berufliche Interessen Berufsinteressentests Berufswahl Studenten (Anfangssemester) Datensammlung |
Schlagwörter, englisch | Chance (Fortune) Interests Interest Inventories Academic Specialization Occupational Interests Occupational Interest Measures Occupational Choice Data Collection |
Forschungsform | Befragungsdaten |
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Klassifikation der Erhebung | Vollstandardisiertes Erhebungsinstrument (Fragenformulierung und Antwortalternativen vorgegeben) |
Erhebungsinstrument | Erfassung der Bedeutung des Zufalls fĂŒr die Studienfachwahl mit Hilfe des Zufallsinventars: Vorgelegt wurden AussagensĂ€tze, die neun verschiedene Formen von Zufallserfahrungen abbilden. Die neun Zufallsformen werden durch die Zielebene (Alternative, Wissen Emotion) und die Quellenebene (Person, Ereignis, Information) aufgespannt. Die Probanden sollen zunĂ€chst angeben, ob die jeweilige Zufallserfahrung persönlich erlebt wurde (Markieren der nicht erlebten Zufallserfahrungen mit dem Wert 0). Die erlebten Zufallserfahrungen sollten dann nach ihrer Wichtigkeit sortiert werden (Vergabe der Werte 1 bis maximal 9). Das subjektiv wichtigste Item ist sodann hinsichtlich seiner allgemeinen Wichtigkeit auf einer sechsstufigen Likert-Skala von "sehr unwichtig" bis "sehr wichtig" einzustufen.
Erfassung der Bedeutung verschiedener Wahlaspekte fĂŒr die Wahl des Studienfaches mit Hilfe des Inventars der Wahlaspekte: Vorgelegt wurden 28 Aspekte, die auf die Wahl des Studienfaches einwirken können. Jede der Erfahrungen war auf einer sechsstufigen Likert-Skala von "sehr unwichtig" bis "sehr wichtig" einzustufen. Erfassung beruflicher Interessen nach dem Interessenmodell von Holland (1985) mit Hilfe des Allgemeinen Interessen-Struktur-Test AIST von Bergmann und Eder (1992): Vorgelegt wurden 60 TĂ€tigkeiten aus unterschiedlichen Interessengebieten. EinzuschĂ€tzen war das Interesse an der TĂ€tigkeit auf einer fĂŒnfstufigen Skala von "das interessiert mich sehr; das tue ich sehr gerne" bis "das interessiert mich gar nicht; das tue ich nicht gerne". Erfassung der soziodemographischen Variablen Geschlecht, Alter, Studienfach, vorhergehende Berufsausbildung und vorhergehendes Studium. Erfassung der subjektiven Sicherheit, das richtige Studienfach gewĂ€hlt zu haben, mit Hilfe einer sechsstufigen Likert-Skala von "sehr unsicher" bis "sehr sicher". |
Datenerhebungsmethode | Erhebung in Anwesenheit eines Versuchsleiters
- Gruppenvorgabe - Papier und Bleistift |
Zeitdimension | einmalige Erhebung |
Erhebungszeitraum | Oktober 1992 |
Besonderheiten | Ausgabe der Fragebogen in allgemeinen Informationsveranstaltungen fĂŒr StudienanfĂ€nger. |
Population | Deutsche StudienanfÀnger |
Untersuchungseinheit | Individuen |
Stichprobe | Anfallende Stichprobe |
Probandenrekrutierung | Die Fragebogen wurden vor allgemeinen Informationsveranstaltungen der Zentralen Studienberatung der UniversitÀt Trier im Auditorium Maximum an die StudienanfÀnger verteilt und von diesen nach Abschluà der Veranstaltung bearbeitet. Die Veranstaltungsleiterin wies die anwesenden Studierenden auf die Erhebung hin und bat um Mitarbeit. Die Veranstaltung fand getrennt nach Fachbereichen an zwei Tagen statt. |
Stichprobengröße | 217 Individuen |
Rücklauf/ Ausfall | Es wurden insgesamt Fragebogen an 300 Probanden ausgegeben. Von diesen wurden 253 (84.3%) zurĂŒckgegeben. Davon muĂten 36 von der weiteren Auswertung ausgeschlossen werden, da wichtige Angaben fehlten. Damit betrĂ€gt die RĂŒcklaufquote verwertbarer Fragebogen 72,3%. |
Geschlechtsverteilung | 56,2 % weibliche Probanden (n=122)
43,8 % mÀnnliche Probanden (n=95) |
Altersverteilung | 18 bis 34 Jahre |
Sondergruppen | - |
Land | Deutschland |
Region | Rheinland-Pfalz |
Stadt | Trier |
Variablen | Zufallsinventar
Inventar der Wahlaspekte Allgemeiner Interessen-Struktur-Test soziodemographische Variablen Sicherheit der Studienfachwahl |
Datenstatus | VollstÀndiger Datensatz |
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Ursprungsaufzeichnungen | Von Vp oder VL ausgefĂŒllte Fragebogen mit geschlossenen und/oder offenen Antworten
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Verarbeitung | Erstellung einer Datenmatrix durch Ăbertragen der Angaben des Fragebogens in Zahlwerte nach einfachen Kodierungsvorschriften. Die Daten wurden einer KonsistenzprĂŒfung unterzogen. Diese Datenmatrix (meja99zu99_pd.txt) wird incl. dem zugehörigen Kodebuch (meja99zu99_kb.txt) bereitgestellt.
Auf die Datenmatrix wurden Berechnungen bezogen: Die 60 Items des AIST wurden zu sechs Skalen zusammengezogen. Die Transformationsanweisungen (meja92zu009_aa.txt) werden ebenso wie die Matrix abgeleiteter Daten (meja92zu09_ad.txt) bereitgestellt. |
Beschreibung | PrimÀrdaten zur Sudie |
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Dateiname | meja92zu09_pd.txt |
Inhalt | 217 Probanden, 105 Variablen |
Datenpunkte | 217*105=22785 Datenpunkte |
Variablen | Versuchspersonennummer (1), Items des AIST (60), Demographische Variablen (5), Sicherheit der Studienfachwahl (1), Zufallsinventar (9), Wichtigkeit der bedeutsamsten Zufallserfahrung (1), Inventar der Wahlaspekte (28) |
MD5 Hash | 49d3d3cfbc96f6bc424e61c0dfb09082 |
Beschreibung | PrimÀrdaten und abgeleitete Variablen zur Studie |
Dateiname | meja92zu09_ad.txt |
Inhalt | 217 Probanden, 111 Variablen |
Datenpunkte | 217*111=24087 Datenpunkte |
Variablen | Versuchspersonennummer (1), Items des AIST (60), Demographische Variablen (5) Sicherheit der Studienfachwahl (1), Zufallsinventar (9), Wichtigkeit der bedeutsamsten Zufallserfahrung (1), Inventar der Wahlaspekte (28), Skalen des AIST (6) |
MD5 Hash | 3ac52cc1bac5599d06a72df92112a933 |
Beschreibung | Dateiname |
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Deutsches Kodebuch zum PrimÀrdatensatz meja92zu09_pd.txt | meja92zu09_kb.txt |
Transformationsanweisungen zum PrimÀrdatensatz meja99zu99_pd.txt | meja92zu09_aa.txt |
Unmittelbar auf den Datensatz bezogene Veröffentlichungen |
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von Maurice, J., Scheller, R. & BĂ€umer, T. (1995). Zufallserfahrungen und Interessenstruktur: Eine Untersuchung zum Wahlverhalten von StudienanfĂ€ngern. Zeitschrift fĂŒr PĂ€dagogische Psychologie, 9, 37-44.Datensatz 0092637 |
Eingesetzte Testverfahren |
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Bergmann, C., Eder, F. (1992). Allgemeiner Interessen-Struktur-Test. Weinheim: Beltz. Datensatz 9002202 |
Weiterführende Literatur |
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Bandura, A. (1982). The psychology of chance encounters and life paths. American Psychologist, 37, 747-755. |
BĂ€umer, T., Scheller, R., von Maurice, J. (1994). Der Einfluss von Zufallserfahrungen auf die Sudienfachwahl. Swiss Journal of Psychology, 53, 166-177.Datensatz 0087950 |
Cabral, A. C. & Salomone, P. R. (1990). Chance and careers: Normative versus contextual development. The Career Development Quarterly, 39, 5-17. |
Holland, J. L. (1985). Making vocational choices. A theory of vocational personalities and work environments (2nd ed.). Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall. |
Miller, M. J. (1983). The role of happenstance in career choice. Vocational Guidance Quarterly, 32, 16-20. |
Munn, N. L. (1983). More on chance encounters and life paths. American Psychologist, 38, 351-352. |
Salomone, P. R. & Slaney, R. B. (1981). The influence of chance and contingency factors on the vocational choice process of nonprofessional workers. Journal of Vocational Behavior, 19, 25-35. |
Scheller, R. & Greve, W. (1999). Rationale Beratung: Sackgasse oder Perspektive? Integrative Therapie, 25, 64-89.Datensatz 0129005 |
Scheller, R. (1986). Die Bedeutung zufĂ€lliger Ereignisse fĂŒr die Laufbahnentwicklung und Laufbahnberatung. Zeitschrift fĂŒr Berufs- und WirtschaftspĂ€dagogik, 82, 291-298.Datensatz 0060948 |
Scott, J. & Hatalla, J. (1990). The influence of chance and contingency factors on career patterns of college-educated women. The Career Development Quarterly, 39, 18-30. |
Seligman, D. (1981). Luck and careers. Fortune, 104 (10), 60-72. |
Simon, H. A. (1979). Models of thought. New Haven, CT: Yale University Press. |
Stagner, R. (1981). Training and experiences of some distinguished industrial psychologists. American Psychologist, 36, 497-505 |
Wyss, D. (1987). Biographie: Zufall oder «FĂŒgung»? Daseinsanalyse, 4, 77-84.Datensatz 0024482 |