Name |
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Mansel, Jürgen |
Titel | Angst vor Gewalt. Primärdaten einer Studie zu jugendlichen Opfern und Tätern. |
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Titel, englisch | Being afraid of violence. Primary data from a study on adolescent victims and perpetrators. |
Zitation | Mansel, J. (2004). Angst vor Gewalt. Primärdaten einer Studie zu jugendlichen Opfern und Tätern. (Version 1) [Files auf CD-ROM]. Trier: Psychologisches Datenarchiv PsychData des Leibniz-Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.mljn99an11 |
Sprache der Variablendokumentation | Deutsch |
Verantwortlichkeit für die Datenerhebung | Mansel, Jürgen |
Ende der Erhebung | 1999 |
Veröffentlichung des Datensatzes | 2004 |
Datensatz ID | mljn99an11 |
Studienbeschreibung | Über Jugendliche wird in den Medien primär im Zusammenhang mit deren Gewalthandlungen berichtet. Da sich die Jugendgewalt aber hauptsächlich gegen Gleichaltrige richtet, ist davon auszugehen, dass diese öffentliche Berichterstattung die Jugendlichen selbst in starkem Maße verunsichert und sie befürchten lässt, Opfer von physischen Attacken der Gleichaltrigen zu werden. Vor diesem Hintergrund wurde auf Basis einer Befragung von Jugendlichen das Ausmaß der Ängste und der Besorgnis junger Menschen, Opfer einer Gewalttat und anderer krimineller Handlungen zu werden, verglichen mit der Intensität anderer möglicher Ängste, die aus ihrer privaten und beruflichen Lebensführung oder aus gesellschaftspolitisch produzierten Risiken erwachsen.
In diesem Zusammenhang wurden drei zentrale Fragestellungen bearbeitet. Auf der Seite jugendlicher Opfer wurden die Hintergründe für das Ausmaß der Kriminalitätsfurcht analysiert und es wurden auf der Grundlage stresstheoretischer Überlegungen die Folgen einer Viktimisierung für das emotionale und das somatische Wohlbefinden der Betroffenen untersucht. Auf Seiten jugendlicher Täter wurden die biografischen Erfahrungen und die sozialen Lebensbedingungen herausgearbeitet, die maßgeblich sind für das Ausmaß der Gewaltbereitschaft und der Gewaltbelastung der Jugendlichen. Im Landkreis Soest wurde zur Klärung dieser Fragen im Mai und Juni 1999 eine Studie zum Thema "Angst vor Gewalt im Jugendalter" durchgeführt. Die Untersuchung war als Klassenbefragung angelegt, wobei jede Schülerin / jeder Schüler anonym einen Fragebogen ausfüllte. Insgesamt beteiligten sich 2106 Schülerinnen und Schüler des 6. bis 10. Schuljahrgangs aller Schultypen an der Befragung. Die Primärdaten dieser Studie werden incl. des zugehörigen Kodebuchs bereitgestellt. |
Studienbeschreibung, englisch | When the media reports about teens, it is primarily in connection with their acts of violence. As teen violence is mainly directed against their peers, it can be assumed that this form of news reporting potentially causes teens to feel insecure and fearful that they, themselves, will become victims of physical attacks by their peers. With this in mind, a survey of young people was conducted which provided information about the extent of the fears and concerns teens have of becoming victims of violence and other criminal acts. This was then compared to the intensity of other fears and concerns which arise from their private and professional life or risks that are sociopolitical in nature.
In this context, three key issues were considered. In terms of the teen victims, the background for the extent of teens' fear of crime was analyzed and, on the basis of stress theoretical considerations, the consequences of victimization on the emotional and somatic well-being of those affected were studied. In terms of the teen perpetrators, offenders' biographical experiences and social conditions, which were relevant to both their readiness to act violently and the violence they had experienced, were identified. To clarify these issues, a study on "fear of violence in adolescence" was conducted in the district of Soest in May and June 1999. The investigation was designed as a school class survey in which each student filled out a questionnaire anonymously. A total of 2,106 students from all three school tracks in the 6th- to 10th grades took part in the survey. The primary data from this study are provided along with the corresponding codebook. |
Hypothesen | Drei forschungsleitende Fragestellungen:
1. Ausmaß und Bedeutung der Angst vor Gewalt bzw. der Kriminalitätsfurcht im Vergleich mit anderen Ängsten und Sorgen im Jugendalter. Klärung der Faktoren, die für die Ausprägung der Angst, Opfer zu werden, maßgeblich sind. 2. Folgen von Opfererfahrungen (Wirkungen auf Emotionen, Verhalten, Selbstwertgefühl und Wohlbefinden, Angst vor Kriminalität, Lebensqualität). 3. Ursachen für Gewalt und Gewaltbereitschaft. |
Keyphrase | anxiety & fear of violence in adolescents, victimization & stress reactions & perpetrators & biography & socialization & prevention, 2,107 6th-10th graders, primary data |
Förderung | - |
Güte | Zum Einsatz kamen größtenteils Skalen, die sich bereits in anderen Studien des Autors bewährt hatten. Nähere Informationen zu den verwendeten Verfahren sind in Mansel (2001) enthalten. |
Klassifikation, deutsch | Psychosoziale Entwicklung und Persönlichkeitsentwicklung Kriminelles Verhalten |
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Klassifikation, englisch | Psychosocial & Personality Development Criminal Behavior & Juvenile Delinquency |
Schlagwörter, deutsch | Jugendliche Delinquenz
Gewalt Sozialisation Viktimisierung Psychosoziale Entwicklung Aggressionsverhalten Wohlbefinden Angst Datensammlung |
Schlagwörter, englisch | Juvenile Delinquency Violence Socialization Victimization Psychosocial Development Aggressive Behavior Well Being Anxiety Data Collection |
Forschungsform | Befragungsdaten |
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Klassifikation der Erhebung | Vollstandardisiertes Erhebungsinstrument (Fragenformulierung und Antwortalternativen vorgegeben) |
Erhebungsinstrument | Der Kernfragebogen war weitgehend standardisiert. Neben der Intensität der Angst vor Kriminalität und den Täter- und Opfererfahrungen der Jugendlichen wurden die Wahrnehmung, Interpretation und subjektive Bewertung der sozialen Situation der Betroffenen in der Schule, der Familie, der Freizeit und die Stellung in der Freundesgruppe erfasst. Darüber hinaus wurden einige Merkmale, Eigenheiten, Verhaltensdispositionen und Verhaltenstendenzen der Jugendlichen, die Häufigkeit des Erlebens spezifischer Gefühle und physischer Beschwerden erhoben. Zur Messung der Variablen konnte größtenteils auf Skalen zurückgegriffen werden, die bereits in anderen Untersuchungen des Autors erprobt wurden (vgl. Mansel, 2001a).
Neben den standardisierten Fragebogenteilen konnten die Jugendlichen am Ende des Fragebogens in offener Form individuelle Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt, als sinnvoll erachtete öffentliche Maßnahmen zur Gewaltprävention und die aus Sicht der Jugendlichen kriminalitätsgefährdeten Orte angeben. |
Datenerhebungsmethode | Befragung im Klassenkontext unter Anwesenheit eines Interviewers, bei der jeder Jugendliche einen Erhebungsbogen individuell bearbeitete. |
Zeitdimension | einmalige Erhebung |
Erhebungszeitraum | Querschnittbefragung 1999 |
Besonderheiten | - |
Population | Jugendliche von der 6. bis 10. Klassenstufe im Landkreis Soest |
Untersuchungseinheit | Individuen |
Stichprobe | Stratifizierte, systematische Stichprobe |
Probandenrekrutierung | Die Fragebogen wurden von den befragten Schülerinnen und Schülern im Klassenverband bearbeitet. Es wurden Interviewer(innen) angeworben, die bei Befragungen im Klassenverband für Rückfragen zur Verfügung standen. |
Stichprobengröße | 2106 Individuen |
Rücklauf/ Ausfall | Aufgrund geringerer Klassenstärken und der höheren Ausfallquoten infolge des Fehlens der Einverständniserklärung der Eltern für die Teilnahme an der Untersuchung sind die Hauptschülerinnen und -schüler unterrepräsentiert. |
Geschlechtsverteilung | 47,7% weibliche Probanden (n=1005)
51,3% männliche Probanden (n=1081) |
Altersverteilung | 11 bis 17 Jahre (einzelne ältere Versuchsteilnehmer, die im Klassenverband der Zufallsstichprobe vertreten waren) |
Sondergruppen | - |
Land | Deutschland |
Region | Landkreis Soest |
Stadt | - |
Variablen | Formale Variablen
Demografische Variablen Angst vor Gewalt und Kriminalitätsfurcht im Jugendalter Verbreitung von Gewalt und Kriminalität im Jugendalter Personale Kompetenzen Verhaltenstendenzen und Formen der Belastungsregulation Schulische Sozialisation Familiale Sozialisation Situation in der Freizeit |
Datenstatus | Vollständiger Datensatz |
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Ursprungsaufzeichnungen | Von Vp oder VL ausgefüllte Fragebogen mit geschlossenen und/oder offenen Antworten |
Verarbeitung | Die Antworten der Probanden auf das Erhebungsinstrument wurden zum größten Teil nach einfachen Kodierungsvorschriften in eine Datenmatrix überführt. Die Antworten auf die offenen Fragen wurden von zwei unabhängigen Kodierern zu Kategorien zusammengefasst.
Diese Datenmatrix (mljn99an11_pd.txt) wird incl. des zugehörigen Kodebuchs (mljn99an11_kb.txt) bereitgestellt. |
Beschreibung | Primärdaten der Studie |
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Dateiname | mljn99an11_pd.txt |
Inhalt | 2106 Probanden, 388 Variablen |
Datenpunkte | 2106*388=817128 Datenpunkte |
Variablen | Formale Merkmale (4), Situation in der Freizeit (10), Personale Ressourcen, Verhaltenstendenzen und Einstellungen (44), Demographische Variablen (2), Problematische Formen der Belastungsregulation (32), Ängste und Sorgen Jugendlicher (38), Verbreitung von Gewalt und Kriminalität (66), Ansprechpartner und erwartete Unterstützung (34), Maßnahmen und Verhaltensweisen zum Schutz vor Gewalt (27), Familiale Sozialisation (60), Schulische Sozialisation (59), Offene Fragen zum Thema Gewalt und Furcht (12) |
MD5 Hash | a5e8723d247d0542b2df6caa3499f182 |
Beschreibung | Dateiname |
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Deutsches Kodebuch zum Primärdatensatz mljn99an11_pd.txt | mljn99an11_kb.txt |
Unmittelbar auf den Datensatz bezogene Veröffentlichungen |
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Mansel, Jürgen (2000). Determinanten für Gewalt und Gewaltbereitschaft im Jugendalter. Journal für Konflikt und Gewaltforschung, 2 (1), 70-93.Datensatz 0156060 |
Mansel, Jürgen (2001a). Angst vor Gewalt. Eine Untersuchung zu Hintergründen und Folgen von Kriminalität im Jugendalter. Weinheim/München: Juventa.Datensatz 0142809 |
Mansel, Jürgen (2001b). Familiale Erziehung und Gewalterfahrungen. Hintergründe und Folgen der Viktimisierung. Zeitschrift für Familienforschung, 13 (3), 26-51.Datensatz 0152781 |
Weiterführende Literatur |
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Wegener, Bernd (1985). Gibt es Sozialprestige? Zeitschrift für Soziologie, 14 (3), 209-235.Datensatz 0010959 |